Inside SVM - Interview mit Karsten Bickel
Inside SVM – Unser Gast: Karsten Bickel
Mit welchem Spieler würdest du gerne mal einen Tag lang tauschen – und warum?
Karsten: Nicht auf Grund der Person würde ich mit ihm tauschen, sondern auf Grund seines Alters. Ich wäre gerne nochmal so alt wie Leo oder Willem. Mit jungen Jahren 19 oder 20, selber noch einmal Fußball spielen, das wäre sehr interessant. Diese Zeit habe ich sehr genossen, als aktiver Spieler.
In diesem Sinne kann ich nur jedem raten: spielt so lange Fußball, wie ihr könnt und es euch Spaß macht.
Lieber ein spannendes 1:0 oder ein deutlicher Sieg?
Karsten: Für meine Nerven, als Trainer, ist mir ein deutlicher Sieg viel lieber.
Dein größter sportlicher Erfolg?
Karsten: Mein größter sportlicher Erfolg, da gab es mehrere.
In meiner Vergangenheit war es zum einen der Verbandspokalsieg mit dem Bahlinger SC. Damals mit der Folge die erste DFB-Pokal-Runde zu überstehen gegen Alemannia Aachen. Erik Meijer mein Gegenspieler damals, das war sehr interessant.
Und dann natürlich die Doublesiege mit dem SV Heimbach und mit dem SV Mundingen in der jüngsten Vergangenheit.
Was würdest du deinem 18-Jährigen Ich heute sagen?
Karsten: Hab Spaß an dem, was du tust, egal was es ist. Wenn es Fußball ist, dann genieße die Zeit und wie schon zuvor erwähnt, spiele, solang du kannst und habe einfach Spaß an den Dingen, die du liebst.
Welches Verhalten von Spielern macht dich wahnsinnig?
Karsten: Unkonzentriertheit und eventuell Lustlosigkeit.
Wie lange denkst du noch im Amt zu bleiben?
Karsten: Bei dieser Position gehören immer zwei Parteien dazu, einerseits der Verein, der mitbestimmt und natürlich ich.
Aus meiner Sicht fühle ich mich hier wohl. Man bekommt mit, was der Verein alles auf die Beine stellt. Das Umfeld, die Infrastruktur wächst.
Der Damenfußball „wuppt“ und die Jugend kommt hinterher. Daher ist das Gesamtpaket SV Mundingen sehr interessant und ich fühle mich mit meiner Familie hier wohl.
Wen aus der Mannschaft würdest du deine Tochter nicht daten lassen – und warum?
Karsten: Da fällt mir spontan Leonit Marku ein. Da bräuchte ich jetzt ganz viel Phantasie, um die Vorstellung zu haben, morgens mit ihm am Frühstückstisch zu sitzen.
Kannst du dir ein Trainerengagement beim Bahlinger SC vorstellen?
Karsten: Man sollte beim Fußball nie nie sagen. Aktuell ist der BSC mit einem guten Trainer bestückt und ich wünsche ihm und allen anderen sportlichen Verantwortlichen viel Erfolg, damit sie ihre sportlichen Ziele erreichen.
Ich selber fühle mich auch nach all den Jahren hier, die ich in Mundingen bin, sehr sehr wohl. Wie schon vorher erwähnt, das Gesamtpaket stimmt, es macht sehr viel Spaß, wir haben eine talentierte Mannschaft und auch die Einzelspieler, die noch Entwicklungspotential haben. Daher braucht man nicht spekulieren, der SV Mundingen ist eine ganz gute Adresse.
Was gefällt dir beim SV Mundingen am besten?
Karsten: Das ist der familiäre Umgang, die Geselligkeit, die wichtig ist. Bodenständig und doch ist der SVM auch ein Verein mit Ambitionen, der nie stillsteht. Sehr viel „Manpower“ am Werk. Man merkt, dass sich etwas bewegt, auch nach der Umstellung in der Vorstandschaft und das macht das Ganze sehr interessant.
Was hat es mit der Apfelschorle und Fritz Zimmermann auf sich?
Karsten: Mittlerweile ist der Spruch schon so alt, da kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern. Er entstand damals bei einem Interview mit dem Südbadischen Doppelpass. Danach haben wir uns auf ein alkoholfreies Apfelschorle verabredet, was der Sinn dahinter war, weiß ich nicht mehr, da müsste ich wohl den Zimmermann Fritz fragen.
Welches Verhalten von Spielern im Training kannst du überhaupt nicht leiden?
Karsten: Dasselbe wie bei einem Spiel auch. Unkonzentriertheit oder Lustlosigkeit. Was aber bei uns relativ selten vorkommt.
Hast du Hoffnung, dass Elia Worm eines Tages über 90 Minuten den Kopf oben behält?
Karsten: Ich werde es mir mit Sicherheit nicht als Lebensaufgabe Nr. 1 machen, Elia Worm da die richtige Stellschraube zu finden. Vielleicht schaffen wir es beide, seine Körpersprache etwas ins positive Licht zu setzen.
Weil er ein Fußballer ist, dem man gerne zuschaut, der sensationelle Fähigkeiten hat, aber wie gesagt, die Stellschraube sehe ich für mich auch als Herausforderung an, diese in die richtige Position zu bringen.
Beschreibe Leonit Marku in drei Worten?
Karsten: Leo ist ein verrückter Typ. Auch sehr witzig und er hat eine große Klappe, wo auch viel dahintersteckt.
Hast du vor Spielen ein Ritual, das du immer wiederholst?
Karsten: Als Trainer mittlerweile nicht mehr, das einzige, das etwas hängen geblieben ist als Ritual, ist meine regelmäßige Tasse Kaffee vor dem Spiel. Die tut mir ganz gut und ich finde etwas meinen Seelenfrieden darin vor einem Spiel.
Wer ist der legendärste Torwarttrainer, den du jemals kennenlernen durftest und warum?
Karsten: Der ist aktuell in unserem Trainerstab und ich bin froh, dass er da ist. Dietmar Boos, Torwarttrainer-Legende Südbaden. Ich glaub, Dietmar hat einen schalweichen Kern, kann ganz gut mit unseren Torhütern umgehen und ich freu mich immer wieder, ihnen nur zuzuschauen und nicht mitmachen zu müssen.
Was ist dein Lieblingssport neben dem Fußball?
Karsten: Darts spielen.
Welcher deiner Ex-Spieler wird dir immer in Erinnerung bleiben?
Karsten: Als ich 19, 20 Jahre alt war, meine Zeit beim Bahlinger SC. Mein Mitspieler damals war Milorad Pilipovic, da habe ich sehr viel mitnehmen können mit ihm als Spieler. Er war auch ein „harter Hund“, sehr viel einstecken müssen und dabei durfte ich sehr viel mitnehmen. Aber auch unter Rainer Scharinger konnte ich viel mitnehmen und bin diesem dankbar.
Was macht dich am Fußball so glücklich?
Karsten: Letztendlich ist es unterm Strich ein Ergebnissport. Natürlich macht das Gewinnen glücklich, wenn die Mannschaft dann noch gut spielt, macht das doppelt froh.
Ansonsten kann ich auch mit Niederlagen umgehen, wenn die Mannschaft richtig guten, attraktiven Fußball spielt, weil manchmal gibt es Situationen, die man nicht immer unter Kontrolle hat. Und wenn es an dem liegt, kann ich auch mit Niederlagen ganz gut umgehen, wenn die Art und Weise damit stimmt.
